von Elisa Schnell
Mal ganz ehrlich – von Frau zu Frau (oder auch zu Mann, es darf ja jeder lesen, was ich hier schreibe) – ich mache seit Jahren Karate und ich mache es sehr gerne. Und nein, ich bin weder besonders groß, noch besonders stark, aber es macht mir einfach Spaß. Leider gibt es rund um Kampfsport viele Vorurteile. Ich werde nun versuchen, einige Mythen, die es so um das Thema Kampfsport gibt, zu entkräftigen. Vielleicht bekommst du ja Lust darauf, es zu versuchen. Ich freue mich jedenfalls immer über weibliche Verstärkung (natürlich ebenso über männliche).
Mythos Nr. 1: Kampfsport ist nur etwas für Männer
Wirklich? Im 21. Jahrhundert? Meiner Meinung gibt es Nichts, das nur für Männer ist. Keinen Sport, keinen Beruf oder sonst was. Es gibt Geschmäcker, und die sind ja bekanntlich verschieden.
Mythos Nr. 2: Bei Kampfsport werde ich als Anfängerin verprügelt
Ich hoffe, dass das eigentlich nirgendwo geschieht. Aber in unserem Verein schon gar nicht. Keine Sorge, sonst wäre ich selber nicht dort. Aber Spaß beiseite, wir brauchen unseren Trainingspartner im Training, er/sie ist also sicher nicht unser Gegner. Verletzen wir den anderen, haben wir niemanden zum Trainieren und können uns somit nicht verbessern. Daher trainieren wir miteinander und nicht gegen einander.
Mythos Nr. 3: Ich habe zu wenig Kraft und bin daher zu schwach fürs Kämpfen
Tja, ich habe auch nicht besonders viel Kraft. Vor allem im
Vergleich zu den meisten Männern. Zum Schwarzgurt habe ich es dennoch geschafft. Aber da im Training keiner vorhat, dich zu verletzten (siehe Punkt 2), ist es nicht so wichtig. Ich bin dafür
manchmal schneller. Und wenn nicht, ist das auch kein Problem.
Mythos Nr. 4: Vom Kampfsport bekommt man blaue Flecken
Stimmt teilweise. Es kann natürlich passieren, dass man einen Schlag abbekommt oder beispielsweise mit dem Fuß auf einen Ellbogen schlägt. Aber die meisten blauen Flecken, die ich so habe, stammen von Tischkanten.
Mythos Nr. 5: Im Notfall kann ich eh nicht richtig reagieren
Ich hoffe, dass du niemals in die Situation kommst, dass du einen Kampfsport anwenden musst. Ebenso kann ich dir nicht sagen, wie du dich in einem Notfall verhalten wirst. Aber ich bin überzeugt, dass manche Bewegungen, die du hunderte Male im Training geübt hast, automatisch passieren werden, ohne viel nachdenken zu müssen. Durch das Training wirst du deine Reaktionsfähigkeit geschult haben und vielleicht genau daher das Richtige tun.
Du hast noch weitere Mythen, die dich davon abhalten, einen Kampfsport zu versuchen? Dann lass mich dich in einem Training vom Gegenteil überzeugen. Ich bin überzeugt, dass du eine Menge Spaß haben wirst. Und außerdem: wenn du bis hierher gelesen hast, dann habe ich wahrscheinlich doch ein wenig deine Neugier geweckt. Also, wie mir mal jemand gesagt hat: Vielleicht haut man sich mal 😉
